Lage – Wohnen im Herzen von Feldkirch
In unmittelbarer Nähe zur historischen Altstadt von Feldkirch steht in der Bahnhofstraße 7 das Wohnhaus Das Gütle.
Die attraktive Innenstadt mit Einkaufs- und Verweilmöglichkeiten, vielseitigem Kultur- und Sportangebot sowie die Naherholungsgebiete Ardetzenberg mit Wildpark, Reichenfeld, Schattenburg usw. liegen direkt vor der Haustüre. Die hervorragende Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr – Bahnhof und Busplatz sind zu Fuß in 5 Minuten erreichbar – sowie das gut ausgebaute Radwegenetz erhöhen den Wohnkomfort und schonen nachhaltig die Umwelt. Durch die Nähe zu Liechtenstein und der Schweiz ist dieser Standort auch ideal für Grenzgänger geeignet.
Unser Objekt
Als Eigentümer verwalten und vermieten wir unser Objekt selbst. Bei Neuvermietungen legen wir Wert auf persönliche Kontaktaufnahme.
Unsere Wohnungen
Schau dich gerne um, allerdings sind zur Zeit alle Einheiten vergeben!
Gewerbefläche
Das Gütle.
An der Einfahrt zu Feldkirch, in der sog. Widnau, steht seit 1857 ein Ökonomiegebäude der Firma Gohm. Im Laufe der Zeit wurde das Gebäude im Gütle (Flurbezeichnung für dieses Gelände) immer wieder erweitert. Früher als Stall für Pferde und Fuhrwerke, später kam ein heizbares Magazin (Lager) dazu.
1905 wurde auch eine Kaffeerösterei errichtet, in der bis 2009 noch Kaffee geröstet wurde.
Die Tankstelle der Familie Gohm in der Neustadt 3 wurde 1958 aufgelassen, nachdem die Firma Mobil Oil, Wien, an der Bahnhofstraße auf dem Grundstück der Firma Gohm im Gütle eine moderne Tankstelle mit Kiosk errichten konnte.
Diese Tankstelle, die später als Autogarage und Werkstatt weitergeführt wurde, hat seitdem die Stadteinfahrt an der Bahnhofstraße geprägt.
Nachdem die an diese Werkstatt angrenzenden Hefelhäuser abbruchreif waren, ist 2018 der Entschluss gefallen, im Gütle – im Bereich zur Bahnhofstraße – ein neues Projekt zu starten.
Das ursprüngliche Ökonomiegebäude der Firma Gohm bleibt in der seit 1857 bestehenden Ansicht weiterhin erhalten.
Geschichte
Begonnen hat die Geschichte der früheren Feldkircher Kaufleute-Dynastie Gohm wahrscheinlich im Mittelalter, als diese um 1480 in den Tannberg und das kleine Walsertal einwanderten und in der Folge auch in Düns und Schnifis sesshaft wurden. 1563 ist ein Jakob Gohm als Landamann in Schnifis nachgewiesen.
Johann Josef Gohm (1795 – 1877)
Am 4. Oktober 1795 als Sohn des Johann Josef Gohm (1752-1835) und der Maria Katharina Mähr in Düns geboren, kam Johann Josef Gohm als 22-jähriger nach Feldkirch. 1827 suchte er um die Verleihung des Feldkircher Bürgerrechtes an und heiratete am 26. Dezember 1827 Barbara Adegold. In den folgenden Jahren wurde er der Begründer einer wirtschaftlich sehr einflussreichen Firmenfamilie.
1834 erwarb er das ehemalige Rößlewirtshaus in der Neustadt 3 (heute Natur & Reform Drogerie Albert) und eröffnete das Kolonialwarengeschäft Joh. Jos. Gohm. 1836 suchte Johann Josef Gohm um die Bewilligung eines Spezerei-* und Farbwarenhandel an. Die Firma wuchs rasch, 1937 begann Gohm mit der Essigerzeugung und 1838 mit dem Verkauf von Materialwaren. In der Au wurde eine eigene Feigen- und Gewürzmühle in Betrieb genommen, 1845 entstand der bekannte „Gohm’s Feigenkaffee“. Im Krisenjahr 1848 organisierte und finanzierte Johann Josef Gohm das Ausschenken einer Armensuppe an die Feldkircher Bürger.
Politisch engagierte er sich in der Gemeinde als Magistratsrat (vergleichbar mit heutigem Stadtrat), daneben war er auch Vizepräsident der Handels- und Gewerbekammer.
* Spezereien – veralteter Ausdruck für Lebensmittel/Gemischtwaren
Christof Gohm (1836 – 1914)
war mit Maria Luise von Furtenbach (1834 – 1909) verheiratet, jedoch wie sein Onkel kinderlos.
Als Neffe des Johann Josef Gohm war er Universalerbe und führte ab 1877 die Firma Joh. Jos. Gohm. Parallel zum Handelsgeschäft war die Herstellung von Feigenkaffe und das Kaffeerösten ein weiterer Hauptzweig. Daneben betrieb die Familie Gohm auch ein Weingut, Ackerbau und Viehzucht (Schweine, Kühe, Pferde). 1905 wurde in der Widnau – im Gütle (heute Galerie Chybulski) eine Rösterei eingerichtet, die 173 Jahre (bis 2009) in Betrieb war.
1908 erfolgte durch die Firma Serafin Pümpel in der Neustadt 3 ein Ladenumbau. Einige Elemente wie der heutige Eingangsbereich und auch Teile der Innenausstattung gehen auf diese Umbauphase zurück.
Christof Gohm engagierte sich ebenfalls in der Gemeindepolitik, wurde 1867 in den Gemeindeausschuss gewählt und 1879 zum Magistratsrat (= Stadtrat) ernannt. Auch er war, wie sein Onkel, Vizepräsident der Handels- und Gewerbekammer. Zwischen 1884 und 1885 übte er das Amt des Bürgermeisters aus. Für seine Verdienste um die Kommune erhielt er von der Regierung den Titel „Kaiserlicher Rat“.
Josef Gohm (1876 – 1965)
war mit Marianne Hirschbühl (1882 – 1949) verheiratet, die Kinder waren Josef (1906 – 1983), Walter (1908 – 1935) und Robert (1910 – 1969).
Josef Gohm trat 1905 als offener Gesellschafter in die Firma ein. Im selben Jahr suchte er um die Bewilligung zur Gründung einer Drogerie an. Im Jahr 1914 wurde er lt. Testament des Christoph Gohm als Universalerbe eingesetzt. 1923 entstand in der Neustadt 3 eine Tankstelle, in weiterer Folge wurde in Levis (hinter der Verbandsmühle) ein eigenes Benzinlager eröffnet. Nach dem Krieg begann die Firma Joh. Jos. Gohm auch mit einem Großhandel für Lebensmittel und Drogeriewaren. Die Tankstelle in der Neustadt wurde 1985 aufgelassen. Parallel dazu errichtete die Firma Mobil Oil im Gütle (Bahnhofstraße) eine moderne Mobil-Tankstelle. Zu dieser Zeit wurde auch das Tanklager in Levis von der Mobil Oil übernommen.
Josef Gohm wurde 1906 für die Liberalen in den Gemeindeausschuss gewählt und kandidierte nochmals 1909.
Josef Gohm (1906 – 1983)
wurde 1906 als Sohn des Josef Gohm geboren. Er war mit Marianne Tauer verheiratet. Aus dieser Ehe stammen die 3 Kinder Thomas (1952), Dorli (1953) und Klaus (1955). Josef Gohm absolvierte das Gymnasium in der Stella Matutina und studierte nach seine Schulausbildung in Wien Welthandel (akad. Titel Diplomkaufmann) und in Stuttgart technische Chemie (akad. Titel Dr. Dipl. Ing. der technischen Chemie). Ab 1934 war er als Treibstoff-Chemiker in verschiedenen Raffinerien tätig und arbeitete ab 1940 im Forschungslaboratorium des Benzolverbandes in Bochum. 1945 kehrte er nach Vorarlberg zurück und trat in das elterliche Geschäft ein. Neben dem Geschäft in der Neustadt wurde in den Folgejahren der Großhandel auf- und immer weiter ausgebaut. Bis in die 1980er Jahre war die Firma Joh. Jos. Gohm ein bedeutender regionaler Lebensmittel-, Drogerie- und Apothekengroßhändler. Die starke Konkurrenz durch Abholmärkte, große Einkaufszentren und Handelsketten führte schlussendlich zum Ende des Großhandels. Seit 1983 führt Heide Albert das Geschäft in der Neustadt als Drogerie und Reformhaus weiter. Der Familienbetrieb wird inzwischen von Tochter Gudrun geleitet.
———————————————-
Quellen: „Die Firma Joh. Jos. Gohm in Feldkirch“ von Christoph Volaucnik und Margarete Zink, „Aus der Gründerzeit der Feldkircher Industrie“ von Dr. Christoph Vallaster